Die österreichische Regierung führt ab dem 1. Januar 2025 eine neue Steuerreporting-Verordnung (SteuerreportingVO) für Kapitalvermögen ein. Diese Verordnung zielt darauf ab, die Transparenz und die steuerliche Erfassung von Kapitalerträgen, einschließlich Kryptowährungen, deutlich zu verbessern.
Verpflichtungen für Finanzinstitutionen
Unter den neuen Regeln sind Banken, Broker und Kryptodienstleister verpflichtet, einheitliche und detaillierte Steuerreportings für die Kapitalerträge ihrer Kund:innen zu erstellen. Diese Reportings werden Erträge aus Dividenden, Zinsen, Kursgewinnen sowie Kryptowährungen und Verluste aus Wertpapier- oder Kryptotransaktionen umfassen.
Vorteile der Verordnung
Die Verordnung bietet mehrere Vorteile:
- Transparenz: Es wird eine einheitliche Dokumentation aller Kapitalerträge und -verluste gewährleistet, was die Übersichtlichkeit erhöht.
- Verlustausgleich: Der depotübergreifende Verlustausgleich wird erleichtert, was einen finanziellen Vorteil für Anleger:innen darstellen kann.
- Fehlervermeidung: Die Verordnung minimiert Fehlermöglichkeiten in der Steuererklärung, insbesondere bei komplexen Portfolios.
Praktische Umsetzung
Inländische Finanzinstitute müssen die relevanten Daten automatisch erfassen und auf Anfrage zur Verfügung stellen. Für Kapitalerträge, die durch die Kapitalertragsteuer (KESt) – 25 % für Zinsen und 27,5 % für Dividenden sowie Kursgewinne – endbesteuert sind, ist in der Regel keine Steuererklärung mehr nötig, es sei denn, es wird ein Verlustausgleich angestrebt. Bei ausländischen Erträgen ohne KESt-Abzug bleibt eine manuelle Deklaration erforderlich, wobei die Reportings als Nachweis dienen.
Empfehlungen
Es wird empfohlen, die neuen Reports auch ohne Verlustausgleich für Dokumentationszwecke zu nutzen. Bei komplexen Anlageportfolios ist die Konsultation eines Steuerberaters ratsam. Speziell Kryptowährungs-Investor:innen sollten sicherstellen, dass ihre Plattformen den neuen KESt-Vorgaben entsprechen.
Fazit
Die Einführung der Steuerreporting-Verordnung vereinfacht das Steuerreporting erheblich und unterstützt zugleich die Gleichstellung von Krypto-Einkünften mit herkömmlichen Kapitalvermögen. Anleger:innen sollten diese Gelegenheit nutzen, um den Verlustausgleich zu optimieren, und in Erwägung ziehen, sich steuerlich beraten zu lassen, um alle möglichen Vorteile voll auszuschöpfen.