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Geschäftsführerpflichten 2023: Haftung und Sorgfalt sichern

Geschäftsführer müssen in turbulenten Zeiten sorgfältig Pflichten erfüllen, um Haftungsrisiken zu vermeiden. Erfahren Sie alles über rechtliche und finanzielle Verantwortlichkeiten.

Geschäftsführer müssen in turbulenten Zeiten sorgfältig Pflichten erfüllen, um Haftungsrisiken zu vermeiden. Erfahren Sie alles über rechtliche und finanzielle Verantwortlichkeiten.

Geschäftsführerpflichten in herausfordernden Zeiten

In wirtschaftlich turbulenten Zeiten sehen sich Geschäftsführer von Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) erhöhten Anforderungen und Risiken ausgesetzt. Die sorgfältige Erfüllung ihrer Pflichten ist entscheidend, um Haftungsrisiken zu vermeiden und die finanzielle Stabilität der Gesellschaft zu sichern.

Haftungsvermeidung durch sorgfältige Pflichterfüllung

Grundsätzlich haften Geschäftsführer einer GmbH nicht automatisch für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Eine fehlende Pflichterfüllung kann jedoch erhebliche Haftungsrisiken begründen. Zu den spezifischen Sorgfaltspflichten gehören unter anderem:

  • Engmaschige Analyse der Geschäftsentwicklung und die Sicherstellung einer pünktlichen Buchhaltung.
  • Zeitnahe Erstellung von Jahresabschlüssen und die Prüfung auf den Status als "Going-Concern".
  • Laufende Unternehmensplanung sowie die Installation eines internen Kontrollsystems.
  • Überwachung von Insolvenzgefahren bei Kunden und Gläubigern.
  • Einhaltung des Rückzahlungsverbots nach dem Eigenkapitalersatzgesetz.

Insolvenztatbestände und erweiterte Pflichten

Ein Geschäftsführer muss sich bewusst sein, dass entweder Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit als Insolvenztatbestände ausreichen. Bei drohender Insolvenz steigen die Pflichten erheblich:

  • Vermeidung von grober Fahrlässigkeit ist entscheidend, um Schadenersatzansprüche und strafrechtliche Konsequenzen zu verhindern.
  • Ein rechtzeitiger Insolvenzantrag innerhalb von 60 Tagen nach Eintritt eines Insolvenztatbestands gemäß § 69 der Insolvenzrechtsordnung ist erforderlich.
  • Die Erstellung von Schlüsselsanierungskonzepten ist essentiell, um die maximal zulässige Frist von 60 Tagen bestmöglich zu nutzen.

Restrukturierungsplan und weitere Maßnahmen

Der Restrukturierungsplan oder das URG-Verfahren, basierend auf einer EU-Richtlinie seit Juli 2021, ist ein Instrument zur Insolvenzabwendung, das bisher wenig Beachtung gefunden hat. Zudem gilt:

  • Gläubigerbegünstigungen sind zu vermeiden; Zahlungen für Altschulden ab dem Insolvenzeintritt sind untersagt, um die Gläubigergleichbehandlung zu gewährleisten.
  • Eine klare Informationspflicht gegenüber den Gläubigern besteht, und Geschäfte sollten nur Zug um Zug durchgeführt werden.

Besonderheiten bei Abgaben und Beiträgen

Geschäftsführer tragen eine besondere Verantwortung für die ordnungsgemäße Weiterleitung von Dienstnehmeranteilen und Abgaben an die zuständigen Behörden, um Haftungsansprüche zu vermeiden.

Fazit

Die Einhaltung der umfassenden Geschäftsführerpflichten schützt vor potenziellen Haftungsrisiken sowie vor Schadenersatzforderungen und strafrechtlichen Konsequenzen. Eine proaktive und sorgfältige Führung der Geschäfte ist dabei unerlässlich, um in unsicheren Zeiten handlungsfähig zu bleiben und die Gesellschaft erfolgreich steuern zu können.